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Das Thurgauer Orthofoto und dessen Nutzung

• OGD Blog

Seit anfangs 2018 ist das aktuelle Orthofoto des Kantons Thurgau als Open Data über die OGD-Plattform des Bundes, opendata.swiss, zugänglich. Ein Grund, das Orthofoto im OGD-Blog etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Geodatensammlung des Kantons Thurgau wurde im Februar 2018 um das hochauflösende Orthofoto 2017 ergänzt. Das aktuelle Orthofoto liegt flächendeckend über das ganze Kantonsgebiet sowie Teile der angrenzenden Kantone vor. Mit dem neuen Orthofoto des Kantons Thurgau wird die bestehende Orthofotosammlung der Jahre 2008, 2011 und 2014 um die Bilder des Fluges im Frühling 2017 erweitert.

Perimeter des Orthofotos Kanton Thurgau mit den Gemeindegrenzen, Quelle: Amt für Geoinformation, Kanton Thurgau

Perimeter des Orthofotos Kanton Thurgau mit den Gemeindegrenzen

Ein Orthofoto ist eine naturgetreue, verzerrungsfreie und massstabstreue fotografische Abbildung der Erdoberfläche. Das Orthofoto des Kantons Thurgau deckt eine Gesamtfläche von 991 km2 (Landfläche 864 km2, Gewässer ungefähr 130 km2) ab. Die Bildaufnahmen wurden nach Laubaustritt in der Zeitperiode von Mitte bis Ende Mai 2017 bei optimaler Wahl der Tageszeiten zur Minimierung von Schlagschatten gemacht. Die Luftbilder wurden mit einem modernen digitalen Sensorsystem aus einem Flugzeug aufgenommen. Die Orthofotos haben eine Bodenauflösung von 10 cm (Pixelgrösse in Natura von 10 cm) und eine Lagegenauigkeit besser als 20 cm. Die Datenmenge des gesamten Orthofotos liegt etwa bei 400 GB.

Von Luftbildern zum Orthofoto

Die Herstellung eines Orthofotos über eine grössere Gebietsausdehnung, wie dieses des Kantons Thurgau, beinhaltet mehrere Erarbeitungsschritte. Nach einer ausführlichen Planung wurden auf 60 Fluglinien ungefähr 11’000 Luftbilder aufgenommen. Der Bildflug dauerte gesamthaft 13 Stunden, verteilt auf vier Flugtage. Bei einem Orthofoto handelt es sich im Gegensatz zu einem Luftbild um ein verzerrungsfreies Abbild der Erdoberfläche. Die Bildverzerrungen, welche bei der Aufnahme eines Bildes entstehen, wurden rechnerisch mit Hilfe des digitalen Geländemodells (Terrainmodell, DTM) ausgeglichen. Der Erarbeitungsschritt Mosaikierung bezweckt das Zusammensetzen der einzelnen entzerrten Orthofotobilder zu einer Fotografie. Dabei wurden ausserdem Farbkorrekturen an den einzelnen Bildern vorgenommen.

Was das Orthofoto von herkömmlichen Luftbildern unterscheidet

In herkömmlichen topografischen Karten werden viele Objekte vereinfacht dargestellt, andere ganz weggelassen. Ein Orthofoto weist demgegenüber einen sehr hohen Informationsgehalt auf. Für viele Aufgabenstellungen eignen sich Orthofotos deshalb als wertvolle Informationsquelle. Die Anwendungen von Orthofotos sind vielfältig:

In einem GIS oder als ausgedrucktes Bild bietet ein Orthofoto eine einfache und verständliche Kartierungs- bzw. Planungsgrundlage. Ein Orthofoto als Hintergrundinformation, in Kombination mit anderen Geodaten, verbessert die Lesbarkeit von Kartenprodukten.

Das Orthofoto bildet die Basis für Erfassungsaufträge von Messaufgaben direkt am Arbeitsplatz vor dem Computer. Es minimiert die notwendigen Messaufgaben vor Ort, indem direkt Distanzen und bei zusätzlicher Verwendung des digitalen Geländemodells (Terrainmodell, DTM) auch Volumina abgeleitet werden können.

Mit Analysewerkzeugen ist es möglich, automatisch Auswertungen und Klassifizierungen für die Beurteilung von Flächen, beispielweise Vegetationsflächen, durchzuführen.

Mit dem ThurGIS Viewer, der Geoinformationsplattform des Kantons Thurgau, steht den Nutzerinnen und Nutzern ein einfacher Einstieg in die Welt der Geodaten zur Verfügung. Das Orthofoto ist über den ThurGIS Viewer map.geo.tg.ch einsehbar und kann über den ThurGIS Shop thurshop.tg.ch oder das OGD-Portal opendata.swiss (als Geodienst) kostenlos bezogen werden.

Autor und Ansprechperson für weitere Informationen: Martin Schmid, Amt für Geoinformation, martin.schmidNULL@tg.ch

 

 

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